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چهارشنبه 12 شهریور 1404
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Eine internationale Kampagne von Professoren und Professorinnen und Akademikern und Akademikerinnen auf der ganzen Welt zur Unterstützung unterdrückter und belagerter Menschen in Gaza

Eine internationale Kampagne von Professoren und Professorinnen und Akademikern und Akademikerinnen auf der ganzen Welt zur Unterstützung unterdrückter und belagerter Menschen in Gaza

 

 

Professoren, Forscher, Studenten und freie Akademiker auf der ganzen Welt:

 

  1. Wenn wir keinen religiösen Glauben haben, doch gemäß den Geboten unserer Menschlichkeit und Freiheit;

wenn wir einen religiösen Glauben haben, dann gemäß den Geboten der himmlischen Bücher und der Lehren der Propheten;

und wenn wir Muslime sind, dann gemäß dem prophetischen Hadith der besagt: „Wer einen Menschen rufen hört: ‚O Muslime!‘ und ihm nicht antwortet, ist kein Muslim“;

 

... es ist unsere Pflicht, angesichts der historischen Unterdrückung der Menschen in Palästina und insbesondere der gegenwärtigen Katastrophe in Gazastreifen nicht gleichgültig und schweigend zu bleiben.

 

  1. Bei der humanitären Katastrophe handelt es sich nicht um einen politischen Streit oder militärischen Konflikt, sondern um ein klares Beispiel für eine systematische Verletzung der Grundprinzipien des Völkerrechts, der internationalen Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts (IHL).

 

  1.  Der Gazastreifen mit einer Bevölkerung von über einer Million Menschen ist seit Monaten Ziel unerbittlicher Luft-, Land- und Seeangriffe des Israelischen Militärs. Aufgrund der Dokumenten der Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen  und Human Rights Watch und  dem Roten Kreuz zufolge lassen sich zahlreiche Fälle von Kriegsverbrechen nachweisen, darunter:

üDirekte und wiederholte Angriffe auf zivile Zentren;

üEinsatz verbotener oder wahlloser Waffen;

üAngriffe auf Krankenhäuser, Schulen, Moscheen, Kirchen, Hilfszentren und Flüchtlingslager;

üMassentötungen, Verletzungen und Vertreibung von Zivilisten.

 

  1. Viele dieser Taten gelten gemäß Artikel 8 des Rom Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (1998) als Kriegsverbrechen. Auch die Politik der kollektiven Belagerung, das vorsätzliche Aushungern von Zivilisten und die Zwangsumsiedlung von Bevölkerungsgruppen sind gemäß Artikel 7 desselben Dokuments klare Beispiele für Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

 

  1. Die Blockade von Gazastreifen, die mit einem vollständigen Einfuhrverbot für Nahrungsmittel, Wasser, Treibstoff und Medikamente einhergeht, stellt einen klaren Verstoß gegen Artikel 3 der Vierten Genfer Konvention (1949) und ihr Zusatzprotokoll I (1977) dar. Artikel 14 Absatz 2 dieses Protokolls betont, dass „das Aushungern von Zivilisten als Mittel der Kriegsführung verboten ist“.

 

  1.  Die Politik des Massenhungers , des Medikamentenmangels, des Hungers, des Brennstoff- und Trinkwassermangels hat praktisch zum Tod von Kindern und alten Menschen sowie zur Verbreitung von Infektionskrankheiten geführt. Diese Bedingungen sind nicht nur illegal, sondern auch unmoralisch und unmenschlich und belasten das Gewissen jedes freien Menschen.

 

  1. Offizielle Aussagen einiger Israelische Politiker, die von „Säuberungen“ und der „vollständigen Vernichtung des Feindes“ sprechen, fallen, sofern sie mit Absicht und Tat übereinstimmen, unter die Definition von Völkermord gemäß Artikel 2 der Völkermordkonvention (1948). Völkermord, also die vorsätzliche Vernichtung einer menschlichen Gruppe aufgrund ihrer Rasse, Religion, ethnischen Zugehörigkeit oder Nationalität, ist eines der schwersten Verbrechen des Völkerrechts.

 

  1. Darüber hinaus legt das auf dem UN-Gipfel (2005) verabschiedete Prinzip der Schutzverantwortung  (Responsibility to Protect - R2P) fest, dass die internationale Gemeinschaft im Falle von Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit oder Kriegsverbrechen verpflichtet ist, kollektive Maßnahmen zu ergreifen, um diese zu verhindern, auch ohne die Genehmigung des Sicherheitsrats.

 

  1. Dennoch blieb die Politik angesichts dieser offensichtlichen und weitverbreiteten Tragödie passiv, kalt und manchmal sogar mitschuldig. Viele internationale Institutionen wurden entweder zum Schweigen gebracht oder vertuschten die schreckliche Realität dieses anhaltenden Verbrechens mit wirkungslosen Erklärungen.

 

  1. Wir, die Mitglieder der akademischen Gemeinschaft, rufen im Vertrauen auf unsere wissenschaftliche, moralische und menschliche Mission Professoren, Forscher und Denker der Welt dazu auf, angesichts dieser Verbrechen nicht zu schweigen. Jetzt ist es an der Zeit, dass die Macht der Wissenschaft, der Wahrheit, der akademischen Welt und der globalen Ethik in den Vordergrund tritt und als Barriere gegen die Maschinerie des Todes, des Hungers, der Besatzung und des Völkermords fungiert.

 

  1. Wir fordern sofortige und konkrete Maßnahmen von Regierungen, akademischen Institutionen und der öffentlichen Meinung:

 

  • Die sofortige und bedingungslose Bereitstellung humanitärer Hilfe (Wasser, Nahrungsmittel, Medikamente, Treibstoff)
  • Die sofortige Aufhebung der Blockade des Gazastreifens und die dauerhafte Öffnung der Grenzübergänge
  • Garantierte Einreise von Journalisten, internationalen Beobachtern und Menschenrechtsbeauftragten nach Gaza
  • Ein vollständiger Stopp der Ausfuhr militärischer Ausrüstung an das Israelische Regime durch Regierungen und Unternehmen
  • Anerkennung des Landes und des Rechts seines Volkes auf Selbstbestimmung gemäß den Resolutionen 242 und 194 der UN-Generalversammlung
  • Rechtliche und strafrechtliche Verfolgung der Führer des Besatzungsregimes durch den Internationalen Strafgerichtshof

 

  1. Wir erklären, dass Gleichgültigkeit heute keine politische Haltung ist; sie ist Mittäterschaft an einem Verbrechen. Das Schweigen von Wissenschaftlern legitimiert Besetzung, Diskriminierung und Kindermord. Wir rufen alle Professoren, Forscher und Universitäten weltweit auf, mit der Unterzeichnung dieser Erklärung Teil der Stimme des menschlichen Gewissens zu sein.

 

  1. Heute ist diese Stadt nicht nur vom Krieg zerstört, sondern ein Spiegelbild des globalen Moralverfalls und der grundlegenden Krise bei der Umsetzung des Völkerrechts. Wenn die Universität schweigt, wird die Geschichte keinen Zeugen mehr haben, der unsere Menschlichkeit verteidigt.

 

 

Professorinnen und Professoren, Studentinnen und Studenten und Akademiker und Akademikerinnen aus dem Iran und der ganzen Welt